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11. November 2007

Hitzfeld, reloaded!

Gestern machte Ottmar Hitzfeld beste Werbung in eigener Sache.
Er verlor mit Bayern in Stuttgart 1:3.
Besser hätte es aus Schweizer Sicht nicht laufen können.
Wird Hitzfeld nun doch Kuhns Nachfolger?
Es ist schon einige Jahre her, als ich Ottmar Hitzfeld zu einem längern Gespräch getroffen habe. Zusammen mit Peter Herzog, der ihn von Aarauer Zeiten her kannte, besuchte ich ihn in München, wengie Tage vor dem denkwürdigen Champions-League-Final 1999 gegen Manchester United, das die Bayern 1:2 verlieren sollten (Sheringham in der 91. und Solskjaer in der 93. schiessen die Engländer in der Nachspielzeit noch zum Titel!).
Hitzfeld wirkte in der Bayern-Mensa an der Säbenerstrasse 51 - wir hatten eine Art Fleisch-Pilz-Ragout - ausgesprochen entspannt und redefreudig.
Auszüge aus dem Interview, das in der SonntagsZeitung erschien:
"Herr Hitzfeld, als ausgebildeter Rechenlehrer behaupten Sie, Fussball sei kalkulierbar. Also auch der Erfolg?"
"Wenn ich sage, Fussball sei kalkulierbar, dann meine ich damit, dass der Erfolg grundsätzlich nichts Zufälliges ist. Man kann die Voraussetzungen schaffen, um erfolgreich zu sein. Davon bin ich überzeugt. Wäre es anders, hätte ich als Trainer keine Aufgabe mehr."
"Ohne Zweifel scheint Ihre Karriere kalkuliert zu sein. Als Amateurspieler haben Sie sich damals gleich selbst beim FC Basel angeboten."
"Was eigentlich gar nicht meinem Naturell entspricht. Als Junge war ich sehr schüchtern. In der Schule habe ich mich nie getraut, den Finger zu heben, weil ich Angst hatte, etwas Falsches zu sagen. Nur wenn ich zu tausend Prozent sicher war, dass die Antwort richtig ist, habe ich mich gemeldet."
"Als Sie sich beim FC Basel meldeten, waren Sie tausendprozentig überzeugt, dass dies richtig ist?"
"Ich wusste, dass ich einen eisernen Willen habe und dass ich an mir arbeiten kann. Und das ist sicher eine gute Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Als Kind hatte ich einen Sprachfehler, sagte statt Klasse etwa Kasse, verwechselte Wörter und dergleichen. Aber ich habe an mir gearbeitet, habe mich weiterentwickelt. Dass ich das konnte, dass ich diese Fähigkeit habe, gab mir das nötige Selbstvertrauen, um als relativ unbekannter Fussballer beim damals grossen FC Basel persönlich anzuklopfen."
Das Gespräch weitete sich aus, Hitzfeld erzählte von seinem Vater, wie dieser zuerst von ihm verlangte, Unkraut zu jäten und zusammen mit seinem Lörracher Jugendfreund Werner "Winnetou" Schepperle Lindenblüten zu pflücken, bevor er zum Fussballspiel gehen durfte.
Meine Meinung über Hitzfeld musste ich seit jenem äusserst angenehmen Treffen nicht wesentlich reviedieren. Hinter der Fassade der lockeren, zuvorkommenden und durchaus harmoniebedürftigen Person verbirgt sich ein absolut ehrgeiziger, zielorientierter Pragmatiker. Oder wie es Hitzfeld damals sagte: "Ja, meinem Ziel ordne ich alles unter. Nur so geht es!"
Der Erfolg gab ihm recht: Als Spieler des FCB wurde er zweimal Schweizer Meister, einmal Cupsieger und 1973 Torschützenkönig. Als Trainer gewann er alles, was man gewinnen kann: je zweimal Meister und Cupsieger mit GC, zweimal Deutscher Meister und Champions-League-Sieger mit Dortmund, nochmals ein paar Meisterschalen mit Bayern, erneut ein Champions-League-Titel (nach der Niederlage gegen ManU holte er den CL-Pokal mit Bayern 2001 doch noch), zweimal Welt-Trainer des Jahres.....
Seit zehn Jahren wird Hitzfeld immer wieder in Verbindung mit der Schweizer Nationalmannschaft gebracht. Bei jedem Trainerwechsel fällt sein Name. Das wird die nächsten zehn Jahre so bleiben. Denn er wird nicht kommen.
Und das ist auch gut so!
Noch heute verwechselt Hitzfeld Klasse mit Kasse - allerdings bewusst. Für 70 Millionen Euro kaufte er bei Bayern diese Saison neue Spieler ein. Ginge es auch billiger? Und vor allem: Was, wenn er die Spieler nicht im Delikatessenladen kaufen kann, sondern aus einem Aldi-Sichtungskader aussuchen muss? Irgendwie wird einem bei diesem Gedanken Köbi Kuhn fast sympathisch.
Hitzfeld sagt, er bleibe bei Bayern, solange der Stress erträglich sei. Erst, wenn es ihm zu strub würde, könnte er aus gesundheitlichen Gründen einen Wechsel in Betracht ziehen.
Einen Wechsel in die Schweiz, um hier eine ruhige Kugel zu schieben?
Der Hauptgrund aber, der gegen einen Nationalcoach Hitzfeld spricht:
In der Schweiz hat Ottmar nur zu verlieren. Auch wenn er mit Bayern in die Kreisliga absteigen würde, den Nimbus des Heros, die Aura des Allmächtigen - in der Schweiz kann er ewig darauf zählen.
Soll er das sichere Rückzugsgebiet für gemütliche Golftage in Engelberg fahrlässig aufs Spiel setzen?
Für das hat Hitzfeld zu oft Lindenblüten gepflückt.
Aber bitte, wir können gern weitermachen beim Lämmlitheaterli.
Who's next?

November 11, 2007, 02:31 nachm.
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Kommentare

Ich traue mich, hier so spät nochmals zu kommentieren, denn ab zwei Textpassagen des angeblich gut informierten, neuen Blick-Sportchefs störe ich mich:

"Seit zehn Jahren wird Hitzfeld immer wieder in Verbindung mit der Schweizer Nationalmannschaft gebracht. Bei jedem Trainerwechsel fällt sein Name. Das wird die nächsten zehn Jahre so bleiben. Denn er wird nicht kommen."

Da bedarf es seit kurzer Zeit keiner weiteren Ausführung.

Doch anschliessend: "Und das ist auch gut so!"

Ist diese Ansicht deckungsgleich mit jener seines Chefs, dem Espresso-Trinker Marc Walder? Mal sehen, wie Wale künftig mit Gottmar umgeht, wenn dieser mit dem ihm zur Verfügung stehenden Aldi-Kader nicht die gewünschten Resultate bringt.

Kommentiert von: Florian | 14.02.2008 11:58:34

Wer steht im Tor und wer dahinter? Ich habe noch ein paar Winterhandschuhe aus meiner Knirps-Zeit und noch die harten Knieschoner aus der B-Jugend. Und wenn ich Koebi waere, wuerde ich den Walter de Gregorio aufbieten, diesen fiesen Schreiber, den ich so mag, weil halt doch alles wahr ist, was er so hintintet. Hopp Walti.

Kommentiert von: Marco Schmid | 20.11.2007 16:57:57

«RoughDog»,

besten Dank für den Hinweis, ein sehr interessantes Interview.

Irgendwie schon sehr schade, dass man nicht abschätzen konnte wie die Ukraine spielen würde......, um so mehr die Ukraine schon lange als möglicher Gegner ausgemacht werden konnte.

Eine schier unglaubliche Aussage und Eingeständnis. Es gibt offenbar rund um die CH-Nati nichts, was es nicht gibt.

Kommentiert von: Hopp-Schwiiz! | 20.11.2007 15:44:09

http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/fussball/ich_bin_gewiss_nicht_stur_1.586276.html

Interessantes Interview mit bemerkenswerten Aussagen wie

"Wir wussten im WM-Achtelfinal gegen die Ukraine nicht, wie der Gegner gegen uns auftritt, weil wir ihn nie in einem Ernstkampf gesehen hatten."

Irgendwie schade.

Kommentiert von: RoughDog | 20.11.2007 03:16:01

Mir graut jetzt schon vor der Zeit, wenn die Hummel Cabanas wieder für mit Kreuz auf der Brust über den Platz surren wird. Eifrig und ineffizient wie eine Hummel halt, bestrebt jeden Freistoss und Eckball zu treten, obwohl er dazu weder das Talent noch das feine Füsschen hat.

Er ist sowohl in der französischen Provinz, wie auch in der 2. deutschen Wadenbeisser-Liga gescheitert. Er, die Hummel, ist zwar der Meinung in Köln nicht gescheitert zu sein. Man lese aber dazu die Meinungen der Fans in den Fan-Foren der beiden grössten Tageszeitungen. Dort ist alles fein säuberlich gespeichert.

Im Fussball-Talk äusserte er auch die Meinung, wonach ihn die CH-Nati noch sehr gut gebrauchen kann. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass ihn der JAköbeli auch berücksichtigen wird.

Können Hummeln eigentlich auch stechen?

Kommentiert von: Hetzfeld reloaded | 19.11.2007 15:06:07

Ob da einer in München schon bald vom Sockel gestossen wird!?

Dann könnte er ja die CH-Nati ab sofort übernehmen. Ist ja immerhin noch hundert Mal besser als der JAköbeli.

Habt ihr die gleichzeitig vielsagende Schlagzeile im BLICKout-Blatt gelesen: "Wird Köbi zum Letzi-Depp?" Mit anderen Worten, verliert Köbi morgen das direkte Duell zwischen den zwei schlechtesten Coaches der Welt, so ist er in den Augen des BLICKs ein Depp, der Letzi-Depp.

Langsam wird mir dieses Blatt sympathisch. Man liest den BLICKout um IN zu sein.

Kommentiert von: Hetzfeld | 19.11.2007 14:40:37

@maestro:

wie kommst du darauf, dass david degen und cabanas auf der selben position spielen?

abdi spielt tatsächlich seit einiger konstant gut - in der super league. aber die konkurrenz auf der position (natürlich weder degen noch ricci) ist zu gross, als dass er sich durch einen guten europacup-auftritt gleich für die nati aufdrängen würde.

Kommentiert von: de philippe | 15.11.2007 08:44:52

@ Don Juan:

Ja,das mit R. Cabanas und D. Degen ist nicht leicht, nachzuvollziehen. Auf dieser Position bietet sich seit über einem Jahr auch Almen Abdi auf. Ein wirkliches Masterpiece im FCZ-Puzzle, was auch neutrale Fussballbegeisterte eingestehen werden. Nur ein Beispiel gefällig? 2 Assists und 1 Goal im Uefa-Cup gegen Empoli - immerhin aus der Serie A.

Ohne Abdi kommen Künstler wie Chikhaoui oder Raffael nur halbwegs auf Touren.

Schlafen wir hier wieder so lange, bis er ein Aufgebot von Serbien erhält??

Kommentiert von: Maestro | 14.11.2007 23:18:35

Ist es nicht auch so, dass vor KK noch kein Trainer soviele gute Spieler zur Auswahl hatte? Hätte ein Hodgson mit so guten Spielern vielleicht noch mehr Erfolg gehabt? Wie weit wäre Fringer gekommen?

KK war am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Nachdem er aber frühzeitig seinen Rücktritt ankündigte, ist er nun am falschen Ort zur falschen Zeit. Schade um die Heim EM...

Cabanas würde in der aktuellen Form noch nicht mal beim FC Tuggen spielen.

Die Tagi Statistik ist super, da haben sie sich grosse Mühe gegeben. Allerdings wird das Entscheidende und Intressante nicht aufgeführt. Denn es steht nirgends wieviele Pflichtspiele für die einzelnen Akteuere "möglich" gewesen wären. Es steht nur wieviele sie von Anfang an bestritten haben.Das ganze sagt also nicht viel aus.

Zudem wie ist es möglich, dass ein Spieler wie D. Degen in der Nationalmannschaft ist?


Kommentiert von: Don Juan | 14.11.2007 18:14:43

Heute im Tage: Monumentale Analyse des EM-Sichtungskaders, jeder Name wird ausführlich diskutiert - ausser einer: Ricci Cabans. Den gibt es doch auch noch! Und ich wette, Köbi nimmt ihn mit an die EM, auch wenn er nur noch ein Knie hat und für den FC Tuggen spielt.


PS.: Wdg, bitte bezieh mal Stellung: Bist Du Fan von einem Club oder korreliert Deine Begeisterung mit dem jeweiligen Tabellenplatz? Man hat Dich immerhin schon an Meisterfeirn beim FCZ und bei GCZ gesehen....


Kommentiert von: Simon | 14.11.2007 16:34:17

@stumpenraucher
ich sehe wir verstehen uns ;)

@ziegi
hitzfeld wurde mit den unabsteigbaren brügglifeldern cupsieger, meister wurden sie mit fringer

wann bitte soll der hitzfeld denn mit der schweiz einen titel gewinnen? 2010 an der WM in südafrika? 2012 an der nächsten EM? die chancen stehen schlecht... und ich glaube nicht dass sich der hitzfeld nochmals 4 jahre mit einer mannschaft rumplagt...

für den äusserst unwahrscheinlichen fall, dass es lämmli & co doch fertig bringen, den hitzfeld zu engagieren, werde ich höchstpersönlich nach holziken pilgern und dem ernst eine schachtel villiger überreichen.

Kommentiert von: sam | 14.11.2007 10:00:57

Lieber Walter De Gregorio

Auch wenn ich nicht immer zu 100% mit Ihren Analysen einverstanden bin, teile ich oft die Stossrichtung Ihrer Blogeinträge, welche zudem beste Unterhaltung bieten.

In der causa Hitzfeld irren Sie jedoch für einmal gewaltig. Gerade weil Hitzfeld den Unterschied zwischen Kasse und Klasse schon längst erlickt hat, ist er auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem FC Bayern nicht angewiesen. Er hat finanziell ausgesorgt und kann tun und lassen was er will. Zudem kann er mit Bayern ohnehin nichts gewinnen: Meister werden muss er sowieso, alles andere würde angesichts der investierten finanziellen Mittel und dem Selbstverständnis der selbstverliebten Vorstandsriege als Katastrophe angesehen. Wird er also tatsächlich Meister, gewinnt er nichts, sondern erfüllt nur seine Pflicht. Wird er nicht Meister, ist hingegen die Hölle los. In Sachen Champions-League in einem Jahr sieht es nicht viel besser aus. Man wird Hitzfeld daran messen, dass er den Wettbewerb bereits zweimal gewonnen hat. Er hat in Bayern also durchaus viel zu verlieren, aber fast nichts zu gewinnen.

Anders sieht es mit der Schweizer Nati aus. Hier kann Hitzfeld praktisch nur gewinnen. Sollte er es tatsächlich schaffen, mit dem Schweizer Team einen Titel zu holen, dann würde er wirklich unwiderruflich in den Trainerolymp aufgenommen, wo er übrigens auf den griechischen Halbgott Rehakles (Held einer neugriechischen Sage) treffen dürfte. Verlieren kann er nichts, da man einen solchen Erfolg ja schliesslich nicht vom Schweizer Team und seinem Trainer erwarten kann. Die Möglichkeit, seiner phänomenalen Karriere noch eins oben draufzusetzen, ist es, was Hitzfeld an der Schweizer Nationalmannschaft reizt.

Den Schweizermeistertitel mit Aarau (den Sie in Ihrer Aufzählung übrigens vergessen haben), hat Hitzfeld mehrfach als den schönsten Erfolg seiner Trainerkarriere bezeichnet. Kein Erfolg mit dem FC Bayern, nicht einmal der Gewinn der Championsleague, könnte dies übertreffen, ein Titel mit der Schweizer Nationalmannschaft hingegen schon. Deshalb hoffe ich für uns alle, dass er wirklich kommt! Ich bin überzeugt, er würde das absolute Maximum aus der Schweizerischen Nationalmannschaft herausholen und uns damit viel Freude bereiten.

Kommentiert von: ziegi | 14.11.2007 00:05:29

fragen über fragen:

zitat aus dem blick von heute:

"Bemerkenswert: 17 von 19 eingerückten Akteuren haben in der Schweiz, in Italien, England, Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal 90 Minuten gespielt."

was heisst jetzt das, haben die alle schon in all den aufgezählten ländern je 90 minuten fussball gespielt? und in welcher liga?
oder haben die einfach irgendwo 90 minuten gespielt, tischtennis?
oder hat ein jeder der schon 90 minuten in der schweiz oder einem der erwähnten ländern gespielt hat, automatisch ein anrecht auf ein em ticket?

danke und ja, de gregorio, frag den hitzfeld, wen du ihn siehst.


Kommentiert von: fortuneteller | 13.11.2007 21:18:08

Einspruch! In Zetzbu gibt's übrigens das Traktorenmuseum, das ist nicht zu verachten.

Alternativ dazu liegt der nächste Golfplatz strategisch geschickt: in Mehlsecken/Reiden liegt die «Golf Wiggertal»-Anlage. Auf halben Weg zwischen Zetzwil und dem Golfplatz liegt dann Holziken (Zischen Uerke- und Suhretal).

Apropos Holziken: für ein kleines Interview mit dem Lämmli Ernscht bietet sich natürlich das Tabakmuseum in Menziken an, das ist dann quasi um die Ecke...

Aber das brauch ich als Karotte dem anderen Rüebliländer nicht erzählen.

Kommentiert von: Stumpenraucher | 13.11.2007 17:14:57

das problem ist, in zetzwil (a.k.a. zetzbu) gibts nur die fabrik, einen bahnhof und einen bauernhof - ergo müsste sich walti mit einer thermoskanne & picknickdecke ausrüsten - und dann relaxed mit othmar auf der endmoräne mit blick auf die wyna über die nati philosophieren ;)

Kommentiert von: sam | 13.11.2007 16:00:48

Ja los WGD, das ist DIE Möglichkeit... ;-)

Kommentiert von: Young Boy | 13.11.2007 14:39:38

Lieber WdG, wie wäre es, wenn du die Gelegenheit beim Schopf packen tust und mit Hitzfeld auf seinem Schweizreisli diese Woche mal einen Lindenblütentee trinken tätest?

Zetzwil ist übrigens nur unweit von Holziken entfernt. Und da der Stumpen-Lämmli sicher den Dezember schon ein Weihnachtsessen nach dem andern auf dem Spielplan hat, ist schwer davon auszugehen, dass sich die zwei treffen tun.

http://www.gysibeck.ch/images/Ottmar_Hitzfeld_Autogrammstunde.JPG

Kommentiert von: Stumpenraucher | 13.11.2007 11:04:56

Hitzfeld verbraucht? Dasselbe könnte man von Gross und all den andern auch sagen. Nur weil er im Klubfussball schon alle s gewonnen hat was es zu gewinnen gibt? Hitzfeld hat nach der damaligen "Freistellung " bei Bayern eine Auszeit genommen und einige Hochkarätige ANgebote ausgeschlagen.Wenn es ihm nur ans abkassieren gegangen wäre, hätte er sich diese Chancen nicht entgehen lassen. Er hat gewartet bis es ihn wieder reizte eine Mannschaft zu übernehmen. Das einzige was ihm noch fehlt in seiner grossen Karriere ist das Amt als Nationaltrainer. Jogi Löw hat gerade verlängert und so kommt für ihn nur noch die Schweiz in Frage, weil Hitzfeld das "andere" Ausland nicht reizt sonst hätte er früher schon eines der zahlreichen Angebote von Real oder von der Insel angenommen.Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht das Hitzfeld Nati Trainer wird... zumal ihm das dauernde generve von so Selbstdarsteller wie Hoeness Kaiser Franz oder Ruminegge verständlicherweise langsam auf den Sack zu gehen scheint... Da ist ihm das Gegenteil mit dem profillosen Herr Zloczower und Stumpen- Ernst einiges lieber... Er wird sicher nicht wegen dem Geld sich für, oder gegen die Nati entscheiden. Zu den andere Kandidaten: Gross: Gutes Auftreten, Kompetent , erfahren , hat respekt und kann vieles aus Spielern rausholen ( Bsp. Streller), die Gefahr ist aber dass dan Huggel noch immer Nati Spieler bleibt... Favre, wird sich in Berlin durchsetzten , aber nicht als Verbandstrainer geeignet, Michel Pont: Wäre die schlimmste Lösung: Ein von seinem Vorgänger vorgeschlagenen Nachfolger ist selten gut. Nach so einer langen ÄRA braucht es einen total neuen Trainerstab, damit sich jeder wieder neu beweisen muss und frischen Wind reinkommt...

Kommentiert von: der experte | 13.11.2007 00:17:19

Zunächst ist einmal festzuhalten, dass die Ära Köbi Kuhn als eine der erfolgreichsten in die Geschichte des SFV's eingehen wird. Dies ist mitunter ein Verdienst des Trainers selbst. Nun zu den möglichen Nachfolgern: Hitzfeld kann in der Schweiz nicht für 70 Mio. eine neue Mannschaft einkaufen - Gross ist drauf und dran, sich den Ruf als des ewigen Zweiten anzueignen: und dies mit den national grösstmöglichen Ressourcen - Favre wird es in Berlin packen, die Frage für das Amt des Nationaltrainers wird somit obsolet. Andermatt, Koller, wieso nicht Schällibaum oder Wolfisberg? Kurzum: Geniessen wir noch die Zeit mit Köbi Kuhn und lasst uns endlich die Unkenrufe sein! Dieser pessimistische Umgang mit dem aktuellen Nati-Coach gilt es auf einem gleich nüchternen, anti-euphorischem Niveau anzusiedeln, wie die neulichen Auftritte der Fialas, Weibels & Co. Dabei gilt es: "once in a lifetime", einen Traum umzusetzen: also, all ihr Nationaltrainer in diesem Land: vertraut dem zur Zeit einzig Richtigen!

Kommentiert von: marquinho | 12.11.2007 23:21:29

Zwei Fragen an WDG (obwohl diese Fragen ja nie wirklich beantwortet werden):

Hatte wirklich in erster Linie Hitzfeld die Hände im Spiel bei der Einkaufstour der Bayern? Ich denke, da war vor allem Uli Hoeness der Strippenzieher und Einfädler und Ottmar sagte natürlich nicht nein...

Was bitte schön sollte Hitzfeld mit der Schweizer Nati wirklich zu verlieren haben? Die EURO ist nächsten Sommer vorbei, es steht eine WM-Quali vor der Tür, er könnte seine Karriere ausklingen lassen ohne wirklich unter Druck zu stehen. Der Druck, dem sich der CH-Naticoach in der Regel ausgesetzt sieht, ist mit seinem gewohnten vernachlässigbar... Und nach der Nati-Karriere kann er sich dann endgültig dem Nebenjob als Permière-Experte widmen und in den Ruhestand treten. Den Nimbus des Heroes und den Ruf als einer der erfolgreichsten Trainers der letzten Jahrzehnte wird er auch in Deutschland nicht mehr verlieren.

Kommentiert von: Young Boy | 12.11.2007 18:43:42

Man kann sich darüber streiten, ob Hitzfeld verbraucht ist. Ich glaube, ihm liegt der stressige Alltag eines Topteams wie Bayern München einfach nicht mehr. Wenn, dann würde er sich bei einer Nationalmannschaft wohler fühlen und könnte frischer und unverbrauchter auftreten.

Wenn Hitzfeld verbraucht ist, was ist denn bitte schön der Gross?

Ist aber die "Verbrauchtheit" wirklich so relevant für den Job als Nati-Coach? Wie gesagt, ich denke, da kann einer wie eben Hitzfeld oder Gross noch einmal in einer anderen Rolle neu aufgehen...

Falls man jemand unverbrauchtes sucht: Wie wärs mit Sforza? Marcel Koller? Soll Aline Sutter noch eine Trainerkarriere starten? Oder ziehen wir sogar noch Andi Egli in Betracht? ;-)

Kommentiert von: Young Boy | 12.11.2007 18:05:10

@Klein

Dein Engagement für Favre gefällt mir. Er hat z.B. Frei bei Servette zum Topskorer gemacht und Senderos (auch bei Servette) mit 17 in die erste Mannschaft genommen, hat Inler "herausgebracht" etc. In diesem Punkt ist er absolut top. KK konnte doch die Jungen, die sich ja im Ausland durchgesetzt hatten, nur noch übernehmen. Leider hat er zu wenig aus diesen Spielern herausgeholt: eine verpatzte EM in Portugal, dann das schwache Spiel an der WM gegen die Ukraine, als er den sicheren Penaltyschützen Frei kurz vor Ende der Verlängerung auswechselte. Favre ist ein Ausbildner, der mit einer Mannschaft täglich arbeiten will, er braucht Zeit, wie man beim FCZ sehen konnte. Deshalb ist für ihn der Job als Nati-Coach nicht geeignet, ich glaube auch nicht, dass ihn das wirklich interessiert. Sollte er in Berlin scheitern, wird er wohl eine Auszeit nehmen und dann wieder eine Stelle annehmen, wo er mit Jungen arbeiten kann, Geld wird dann keine Rolle mehr spielen.

Gross hat sicher seine Schwächen, aber eines ist klar: Wer nicht alles gibt, hat keine Chance bei ihm. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass er bei GC und dem FCB sehr gute Arbeit geleistet hat bzw. leistet. Man darf nicht vergessen, wie äusserst knapp in den beiden letzten Jahren die Entscheidung zugunsten des FCZ war am Schluss ...

Kommentiert von: Bianconero | 12.11.2007 16:07:35

Ooch, wir in Basel möchten unseren Christian Gross, der doch trotz "mittelprächtiger Lösungen" den FCB jetzt schon über längere Zeit erfolgreich coacht, nicht unbedingt an die Nati abgeben. Liebe Grüsse, Ihre Frau Oeri.

Kommentiert von: Santina | 12.11.2007 14:16:57

ich muss mal eine lanze brechen für unseren natitrainer. (unserer ist hier im übertragenen sinn gemeint, da ich selber nicht nationalspieler bin.)

kuhn hat gar keine andere wahl als zu testen was das zeug hält. da wir nun mal keine quali absolvieren müssen, werden halt testspiele abgehalten. jeder sportler weiss, dass es trotz noch so professioneller einsellung, viel schwieriger ist an die leistungsgrenzen zu gehen, wenn es halt 'nicht zählt' als bei einem ernstkampf. Darum und auch wegen unserer grundsätzlicher stärke, ist wohl nicht davon auszugehen, dass die schweiz alle testgegner an die wand gespielt hätte und mit einer blitzsauberen siegesserie aus dem jahr gekommen wäre. was wäre wohl im land und seinen medien los gewesen, wenn in diesen spielen immer die selben 15 auf dem platz gestanden hätten? ganz abgesehen von der stimmung in der (erweiterten) mannschaft, die wohl im keller wäre, weil selbst spieler, die schlussendlich am turnier dabei sein werden, sich als chancenlos einstufen müssten.

natürlich hat kuhn seine wunschformation im kopf. ihm dies vorzuwerfen ist ein witz. trotzdem muss er testen um auf verletzungen vorbereitet zu sein und taktische alternativen zu haben (oder zu wissen, dass er keine hat) und um die ergänzungsspieler bei laune zu halten. zudem hat er gar keine anderen mittel um wenigstens ein bisschen druck auf die arrivierten spieler auszuüben.

wohlverstanden, auch ich bin überhaupt nicht mit allen personalentscheiden einverstanden, und der sfv ist und bleibt ein amateurhaufen sondergleichen. (oder eben nicht sondergleichen, aber halt ein typisch schweizerischer verein.) zudem kommuniziert die teamleitung immer noch katastrophal, was auch durch adrian knup kein bisschen besser geworden ist.

aber die spiele an der heim-euro werden etwas ganz anderes sein als die lahmen tests 2007. sehe nicht allzu schwarz.

habe einen vorschlag für ein anderes thema: finde die neuen trikots optisch eine katastrophe. stimme für umbro als neuen ausrüster!

Kommentiert von: de philippe | 12.11.2007 14:10:07

Hitzfeld verbraucht? - Ich will es nicht kleinreden: Gross sitzt inzwischen seit Sommer 1999 in Basel und seine besten Zeiten liegen in Basel auch schon ein Zeitchen hinter ihm. Er bringt seine Mannschaft sehr wohl top motiviert auf den Spielplatz, doch ich habe meine Zweifel, ob Chregu "Glatze" Gross der richtige Mann wär, um Köbi Kuhn abzulösen.

Welche jungen Spieler ausser Kuzmanovic und Rakitic hat der Gross schon gross rausgebracht? natürlich die Basel-Rückkehrer Huggel, Degen und Streller ;)

Ist bei ihm nicht ein Typ namens Inler oder auch Gonçalves auf der Ersatzbank versauert? Stattdessen hat sich Basel mit Burgmeiers und ähnlichen Durchschnittskalibern hochgerüstet?

Ich befürchte, dass unter Gross in der Nati Leute wie Inler keine Chance haben, solange man Leute wie Huggel und andere mittelprächtige Lösungen für die Position hat, wird Gross sich dafür entscheiden - besonders wenn sie seinem Ideal entsprechen (mind. 1.90m, Catcher-Postur).

Die Schweiz jedoch lebt von den jungen Wilden, die mit einem neuen Selbstverständnis in die Nati kommen und sich ihren Platz nehmen - sowie Djourou ,Senderos, Barnetta, Vonlanthen und Inler - auf Kosten der "Alten" Durchschnittsfussballern, denen es eben im Ausland nicht ganz gereicht hat.

Das hat Köbi Kuhn verdammt gut gemacht, das darf man auch mal sagen! Und allen Gross-Rufern sage ich: «Wenn jemand anderes als Hitzfeld als Nationalcoach, dann doch bitteschön "Lulu" Favre, der hat einfach mehr Potential, wirkt über den Röschtigraben hinaus integrierend und hat Charme, nicht wie Gross.» Was er mit dem FCZ geleistet hat, wiegt die 7 Jahre Basel von Gross bei weitem auf. Klasse statt Oehris Kasse!


Kommentiert von: Klein | 12.11.2007 13:22:48

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